Das Geheimnis des Mädchens von Emily Gunnis
Ein Buch mit Sog-Wirkung
Geschichten mit verschiedenen zeitlichen Ebenen finde ich immer spannend. Wenn diese dann noch miteinander zusammenhängen, umso mehr.
Hier beginnt die Erzählung 1945. Eine Hebamme erfährt ein tragisches Schicksal und ich musste zur Jahreszahl zurück blättern, da mich die Geschehnisse ungläubig zurückließen. Eine Hebamme zu Unrecht am Pranger, ich glaubte mich in Zeiten von Hexenverfolgungen. Tessa, die Hebamme, wird verurteilt und lässt ihre Tochter Bella und Enkel Alfie zurück. Verurteilt, durch die Familie, auf deren Grundstück sie leben.
Knappe 25 Jahre später lebt Alfie mit seinem Sohn Bobby und seiner Tochter Nekk wieder in dem alten Pfarrhaus. Die Beziehung zur herrschaftlichen Familie Hilton ist auch hier angespannt. Als die 6jährige Alice an Silvester spurlos verschwindet, wird Bobby verdächtigt und sein Leben sowie seiner Familie nachhaltig zerstört.
2017: Leo Hiltin hat Yew Tree Manor verkauft. Willow hat daran einen großen Abteil, schließlich ist das Projekt, das dort entstehen soll, ihr erster großer Auftrag als Architektin. Kaum einer weiß, dass sie die Tochter von Bobby ist. Das alte Ofarrhaus ist längst verfallen, birgt aber immer noch ein Geheimnis.
Emily Gunnis hat eine Art zu schreiben, die einen nicht aufhören lässt zu lesen. Und so brauchte ich keine zwei Tage. Ich ließ mich vollkommen auf die Geschichte ein. Auch wenn es hier und da kleine Passagen gab, die für mich nicht ganz nachvollziehbar waren oder bei denen ich mir dachte, hey jetzt muss du doch was merken, war es ein großes Lesevergnügen. Highlight war für mich das Wissen rund um die Hebammen un d die Tatsache, wie schwer sie es auch noch Mitte des 20. Jahrhunderts hatten. Daher bleibt mir vor allem Tessa James in Erinnerung, eine beeindruckende Frau, die ihrer Zeit weit voraus war.
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