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Yogatown - Daniel Speck

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  Was für ein Trip - Zum Ende des Jahres nochmal ein echtes Highlight  Die Playlist kam zuerst. Während ich durch die Instagram Storys wische, nehme ich die Werbung zwischendrin meist nur so halb wahr. Doch dann plötzlich ein orangefarbener Bulli und die Musik einer meiner Lieblingsalben. Wenn Sgt. Pepper läuft, muss ich einfach innehalten. Und hier war es das Buch Yogatown, das mich nun auch beim Lesen vollständig in seinen Bann gezogen hat. Wir begleiten Lucy, Anfang 50, die mitten in einer Sinnkrise ihre Mutter suchen muss/will. Mit dabei ihr Alt-68er Vater Lou. Die Reise führt sie zu den Anfängen ihrer Eltern nach Rishikesh. Jenem Ashram, in welchem die Beatles und andere Persönlichkeiten ihrem Guru Maharishi auf dem Weg der transzendentalen Meditation folgen wollen. Auch Lou verschlägt es mit seinem Bruder dorthin. Mit dabei Marie, Lous Freundin und Corinna, die sie auf dem Weg dorthin aufgabeln. Allein der Trip dorthin im alten Bulli löst eine Sehnsucht in mir aus, die mein Herz

Staat X - Caroline Wahl

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  Was für ein tolles Schulprojekt. Staat X - Schule als Staat. An alles wurde gedacht an dieser Schule. Ein Präsident wird gewählt, es gibt verschiedene Parteien, es gibt Juristen, es gibt Polizei, zwei Zeitungen, Läden des täglichen Bedarfs, Kino, Bars, Konzerte. Eine Bank und natürlich eine eigene Währung. Die Schüler*innen regeln alles selbst. Auch eine entsprechend App wurde entwickelt. Die Vertauenslehrer*innen sind erreichbar, alle anderen Lehrer befinden sich während der Projektzeit nicht in der Schule. Was als großartige Idee beginnt, entpuppt sich schnell als Desaster. Manipulation, Intrigen, Drohungen, Angst sind plötzlich an der Tagesordnung. Wie kann es innerhalb kürzester Zeit so eskalieren? Caroline Wahl beschreibt ein Szenario, dass uns schon durch 'Die Welle' oder 'Das Experiment' vertraut sind. Die Macht, die einigen unter ihnen zuteil wird, scheint etwas in Ihnen zu verändern. Beim Lesen möchte ich manchmal schreien: 'Tut was! Steht auf! Wacht a

Unser Sommer im Mirabellengarten von Rumer Godden

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  Fünf englische Kinder und ein Sommer in Frankreich. Ich kann nicht sagen, wie dieses Buch auf meiner Leseliste landete. Irgendetwas hat mich angezogen. Von Rumer Godden, der Autorin, hatte ich nie zuvor gehört. Vielleicht nicht verwunderlich, denn alle ihre Werke schrieb sie vor meiner Geburt. Dieses hier ist von 1958. Es wurde 2021 neu aufgelegt.  Wir begleiten fünf Geschwister, die mit ihrer Mutter in einem kleinen Ort an der französischen Küste landen. Die Mutter wollte vor allem aus finanziellen Gründen weg aus England. Sie steuert eine Adresse eines kleinen französischen Hotels an. Bei Ankunft dort wird sie schwer krank und muss ins Krankenhaus. Die Kinder dürfen nach anfänglichen Widerständen im Hotel bleiben, sind aber meist sich selbst überlassen. Gemocht fühlen sie sich nicht.  Aber da gibt es Monsieur Eliot. Ein Mann der alle in seinen Bann zieht. Er lebt dort im Hotel und teilt oft das Zimmer der älteren Madame Zizi. Alle Kinder sind ihm sofort verfallen, vor allem Joss,

Paradise Garden von Elena Fischer

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 Wow, was für ein Buch. Es hat mich so eingesogen. Ich war so drin in der Geschichte. Coming of Age, Familiendrama, Roadtrip. Von allem etwas dabei. Obwohl man von Anfang an weiß, was geschieht, zieht es einem dann doch den Boden unter den Füßen weg.  Ich habe so sehr mitgefühlt mit Billie. 14 Jahre, Mutter tot, Vater unbekannt.  Obwohl das Thema so schwer ist, schafft Elena Fischer eine Leichtigkeit, die einen immer weiter lesen lässt.  Zwischendrin wusste ich mal nicht so recht, was ich vom weiteren Verlauf halten sollte. Ganz allein unterwegs mit dem Auto und das mit 14. So richtig glaubwürdig fand ich das nicht, wirklich gestört hat es mich aber auch nicht.  Dann dachte ich vorschnell, dass die Geschichte schon fertig erzählt ist, aber etwas Überraschung blieb dann doch noch. Ein wunderbares Buch, dass noch etwas traurig nachhallt. 

Qual von Richard Bachmann

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  Stephen King schreibt als Richard Bachmann  Wieder einmal nimmt sich King der Minderheiten an und schafft die Opfer/Täters Verwirrung  Was mir an Stephen Kings Büchern so gefällt, ist die gewaltige bildhafte Sprache. Es fällt so leicht in seine Geschichten einzutauchen und sie vor dem eigenen Auge entstehen zu lassen. Wie auch hier in 'Qual'. Der deutsche Titel gefällt mir übrigens überhaupt nicht. Im Original heißt das Buch 'Blaze' nach dem Protagonisten, was für mich besser passt. Der deutsche Titel lässt anderes vermuten und wird der Geschichte nicht gerecht.  Ja, Blaze hat mitunter einen qualvollen Weg hinter sich. Aber da ist auch so viel mehr, Freundschaft, Empathie, Hoffnung.  Wir begleiten Blaze bei seinem letzten großen Coup, geplant von seinem Toten Freund George, der aber doch immer wieder auftaucht und ihm Impulse setzt. In Rückblenden erfahren wir mehr aus der Vergangenheit des riesigen, kognitiv stark eingeschränkten Blaze. Manchnal möchte man schreien,

One of us is back von Karen McManus

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Das Finale rund um die Bayview-Crew.  Auf den 3. Teil der Reihe habe ich mich richtig gefreut. Ich wusste, dass.mich wieder ein Pageturner erwarten wird. Und so war es dann auch. Kapitel um Kapitel tauchte ich wieder ein in die Geschehnisse in Bayview. Die ganze Crew war den Sommer über vereint. Leider auch Jake, der zwar mit Fußfessel aber dennoch frei herumlief. Damit lagen die Nerven natürlich blank. Aber es geschahen noch einige andere Dinge, die die Freunde unruhig werden ließen.  One of us is back ist auch wie die Vorgänger für mich kein Thriller, aber in jedem Fall ein spannendes und unterhaltsames Jugendbuch. Der Schreibstil ist leicht und flüssig und man gleitet so durch die Seiten. Laren McManus schafft es ein paar falsche Fährten zu legen. Und auch wenn dann die Auflösung offensichtlich ist, gibt es noch ein paar zusätzliche Überraschungen.  Mir hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen, wenn auch für mich Band 2 der beste Teil der Reihe war. 

Penelope und die zwölf Mägde von Margaret Atwood

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  Die Geschichte Odysseus mal anders erzählt.  Was wäre, wenn Odysseus Frau die Geschichte der Odyssee aus ihrer und aus heutiger Sicht erzählen könnte? Aus dieser Frage hat Margaret Atwood diese kleine Erzählung gedichtet. Sie lässt Penelope zu Wort kommen und wir erfahren, was sich in den 20 Jahren des Wartens zugetragen hat und was wirklich mit den 12 Mägdelein passiert ist. Penelope erzählt aus der Ich-Perspektive. Unterbrochen wird so von den Gesängen ihrer Mägde. Die Idee fand ich hervorragend. Leider empfand ich das Lesen immer wieder als recht zäh. Penelope und ich wurden nicht recht warm. Und auch wenn ich die Ideen der Interpretationen von Odysseus reißen schlüssig fand, blieb am Ende doch ein Fragezeichen und die Ratlosigkeit über das Verbrechen an 12 jungen Frauen.