Die Farben des Feuers - Pierre Lemaitre

 



Der Graf von Monte Christo ist eine Frau


Eine Frau im Bankenmetier. Das alleine hätte mich wohl nicht gecatcht. Der Klappentext versprach aber, dass eine Frau sich in dieser Männerdomäne behauptet. Das und dazu die Zeit in der das Buch spielt, haben jedoch mein Interesse geweckt.  

Der Einstieg war zäh. Eine Beerdigung, ein.( tragischer Fenstersturz. Ich blickte am Anfang nicht so recht durch. Wer? Was? Warum? Und wann tritt die Frau auf den Plan? Die Frau, Madeleine, Erbi n eines Bankenimperiums, wird durch Intrigen alles verlieren. Plötzlich findet sie sich mit ihrem an den Rollstuhl gefesselten Sohn in einem gesellschaftlichen Abstieg wieder. 

Jetzt hab ich Madeleine gesetzt, die sich ihr Leben Stück für Stück zurückholt und mir ein anderes Gesicht von sich zeigt, das bis dato vielleicht verborgen blieb. Irgendeinen Clou mit dem sie die Männerwelt aufmischt. Was folgt ist ein Rachefeldzug gegen die, die ihr alles genommen und ihrem Sohn Schlimmstes angetan haben. Das liest sich zwar sehr unterhaltsam aber war nicht das , was ich erwartet hatte. Am Ende empfinde ich sie teilweise skrupelloser als die Männer selbst. Ich fühlte mich sehr an den Grafen von Monte Christo erinnert.

Die historischen Hintergründe, der frühe Nationalsozialismus in Deutschland, die Bankenkrise in Frankreich, fand ich sehr lesenswert und vieles war für mich absolutes Neuland. Insofern hat sich das Lesen schon gelohnt. 

Ob ich einen weiteren Roman des Autors lesen werde, mag ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten. 

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