Grenzgänger von Mechthild Borrmann

 


Packende Nachkriegsgeschichte und Gerichtsdrama in einem.


Dass die Nachkriegszeit für die meisten Beteiligten nicht einfach war, ist hinlänglich bekannt. Dass die Praktiken in Heimen teilweise menschenwürdiges waren auch. Beides istcm Thema in Borrmanns Buch. 

Henni ein junges Mädchen versucht die Familie durch Schmuggelei über Wasser zu halten. Die Mutter ist tot und der karge Lohn des Vaters reicht für die fünfköpfige Familie hinten und vorne nicht. Eine zeitlang geht alles gut. Doch dann geschieht durch missliche Umstände ein Unglück. Johanna, Hennes Schwester stirbt. Henni muss in eine Besserungsanstalt und due beiden Brüder kommen ins Heim, da der Vater sich nicht in der Lage fühlt, sich angemessen um die beide zu kümmern. 

Mechthild Norrman beschreibt eindringlich den Leidensweg der Brüder Fried und Matthias und den von Henni. So manchesmal wollte ich aufschreien und die Stoppraste drücken, bei all der Ungerechtigkeit und Grausamkeit, die den Kindern wiederfährt. Der Vater, der seinen Kindern nicht glaubt, die Menschen, die ihre Augen verschließen, die Ordensschwestern, die im Namen Gottes Unheil anrichten.

Irgendwann steht Henni wieder vor Gericht. Sie ist längst erwachsen und hat Mann und Kinder. Kurz zuvor wollte, sie das Heim zur Verantwortung ziehen, für das Leid ihrer Brüder und dem Tod von einem der beiden. Als ihr Vater in seinem eigen Haus verbrennt, steht sie unter Verdacht.I

Aus verschiedenen Perspektiven wird die Geschichte erzählt. Das sorgt zum einen für Verwirrung, weil nicht immer klar war, in welcher Zeitschiene wir uns gerade befinden, macht es zum anderen aber auch interessanter und verständlicher, weil die Handlungsstränge dadurch teilweise wiederholen.I nur selten erfahren und ich hoffe wie Henni, dass die Schuldigen ihre gerechte Strafe auf anderem Wege erhalten haben. 

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