Qual von Richard Bachmann


 


Stephen King schreibt als Richard Bachmann 

Wieder einmal nimmt sich King der Minderheiten an und schafft die Opfer/Täters Verwirrung 


Was mir an Stephen Kings Büchern so gefällt, ist die gewaltige bildhafte Sprache. Es fällt so leicht in seine Geschichten einzutauchen und sie vor dem eigenen Auge entstehen zu lassen. Wie auch hier in 'Qual'. Der deutsche Titel gefällt mir übrigens überhaupt nicht. Im Original heißt das Buch 'Blaze' nach dem Protagonisten, was für mich besser passt. Der deutsche Titel lässt anderes vermuten und wird der Geschichte nicht gerecht. 

Ja, Blaze hat mitunter einen qualvollen Weg hinter sich. Aber da ist auch so viel mehr, Freundschaft, Empathie, Hoffnung. 

Wir begleiten Blaze bei seinem letzten großen Coup, geplant von seinem Toten Freund George, der aber doch immer wieder auftaucht und ihm Impulse setzt. In Rückblenden erfahren wir mehr aus der Vergangenheit des riesigen, kognitiv stark eingeschränkten Blaze. Manchnal möchte man schreien, ob der Ungereimtheiten, die er erfährt und dann wieder diesen Bären von Jungen (im Körper eines Mannes) umarmen, festhalten und helfen.

Blaze wird wieder einmal zum Täter, doch mit der Entführung eines kleinen Banys verändert sich etwas in ihm. Er fühlt Verantwortung und Hingabe. Und für ihn gibt es jetzt nur noch einen Weg.

Das Ende war mir leider viel zu abrupt, aber das ist auch das Einzige was ich zu bemängeln habe. Vielleicht war dieses kurze Ende auch ganz im Sinne von Blaze. Keine langen Qualen.



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